Zu Besuch in der Friedensstadt Münster
auf den Spuren von Annette von Droste-Hülshoff
An dem bislang wärmsten Tag des Jahres machte sich ein Teil unserer Kirchengemeinde
auf nach Münster und zur Burg Hülshoff. Mit einem gut besetzten und klimatisierten Bus ging die Reise um 8.30 Uhr los.
In Begleitung einer Reiseleiterin lernten wir zuerst die grüne Münsteraner Umgebung kennen, bevor es weiter Richtung Innenstadt ging – Münster ist so groß wie Köln, jedoch werden 40% der Fläche von der Landwirtschaft genutzt. Die Universitätsstadt ist auch für ihre Fahrräder bekannt und kann 4500 km befestigte Radwege aufweisen. An so mancher Stelle war dementsprechend Vorsicht geboten, wenn uns schnelle Radfahrer begegneten.
In der Innenstadt angekommen, ging es zu Fuß weiter. Wir bestaunten im St. Paulusdom eine astronomische Uhr, die mit handgemalten Tierkreiszeichen verziert ist, die die Bewegung des Planeten nachzeichnen und jeden Mittag ein Glockenspiel spielt.
Auch die St. Lambertikirche mit ihren drei Eisenkörben, in denen die Anführer des Täuferreichs von Münster zur Schau gestellt wurden, nachdem sie auf dem Platz vor der Kirche öffentlich gefoltert und hingerichtet worden waren, hat uns sehr beeindruckt. Ebenfalls befindet sich an dem Kirchturm auch eine Himmelsleiter, die eigens aus Österreich transportiert wurde und nachts beleuchtet ist.
Nach den vielen neuen Eindrücken war erst einmal eine Stärkung nötig, sodass wir uns zu einem Mittagessen in Hawixbeck im Restaurant Overwaul einfanden.
Im Anschluss ging es weiter zur Wasserburg Hülshoff. Vielleicht kommt dem einen oder anderen der Name bekannt vor und hat z. B. zu Schulzeiten ein Gedicht von ihr kennengelernt oder auswendig lernen müssen – denn hier wurde die Annette von Droste-Hülshoff geboren. Wir nahmen an einer informativen Führung teil und erfuhren einiges über die Schriftstellerin. Sie schrieb Gedichte, Erzählungen, Aufsätze und Theaterstücke, die Erfahrungen von Menschen, Tieren und Pflanzen schildern. Sie erzählen Geschichten aus dem Alltag und aus der Vergangenheit. Sie fragen auch, für die 1820er Jahre sehr untypisch, welche Rollen Frauen in der Welt haben.
Nachdem wir auf den Spuren der Schriftstellerin unterwegs gewesen waren, warteten bereits die gedeckten Kaffeetische im Gewölbekeller der Burg auf uns. An einem so warmen Tag eine willkommene Abkühlung!
Danach fuhren wir mit dem Bus zurück nach Bohmte, wo der herrliche Sommertag gut gelaunt, mit vielen Eindrücken und netten Gesprächen zu Ende ging.
Beitrag und Bilder: Gertrud Franz